Juni 2013

Gespräch mit Landkreis Ahrweiler

Landrat Dr. Jürgen Pföhler lotet ein Engagement der Eifel-Energiegenossenschaft eG (eegon) im Kreis Ahrweiler aus. Die Genossenschaft investiert in regenerative Energien.

In einem ersten Gespräch hat Pföhler mit den beiden eegon-Vorständen Volker Pressel und Johannes Pinn Möglichkeiten eines Engagements erörtert, beispielsweise zur Nutzung von Wasserkraft. Mitglieder bei eegon sind Bürger, Firmen, Banken, Sparkassen und Kommunen in der Eifel. „Wir wollen den Grundstein dafür legen, dass die energiewirtschaftlichen Kompetenzen der eegon und des Kreises Ahrweiler ausgebaut werden", erklärte Pressel. Die Unterredung, an der von der Kreisverwaltung der Abteilungsleiter Strukturentwicklung, Michael Schäfer, und Fachbereichsleiter Erich Seul teilnahmen, soll im Herbst fortgesetzt werden.

Die in Wiesbaum (Kreis Vulkaneifel) ansässige Genossenschaft betreibt Solaranlagen, beteiligt sich an Windenergieanlagen und erschließt Wasserkraftpotenziale. Der AW-Kreis möchte eine „100 Prozent Erneuerbare Energie-Region" werden. Hinter diesem Begriff steckt das vom Kreistag beschlossene Ziel, den Strombedarf im Kreisgebiet bis zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken.

Der Kreis Ahrweiler selbst habe bereits Fördermöglichkeiten für innovative Energieprojekte geschaffen, sagte Pföhler. Das Förderprogramm Ländlicher Raum sei entsprechend erweitert worden.

Foto: Die Idee liegt auf der Hand: Der AW-Kreis und eegon setzen auf erneuerbare Energien und stehen im Gespräch: Volker Pressel (von rechts), Johannes Pinn, Dr. Jürgen Pföhler, Michael Schäfer und Erich Seul

Generalversammlung beschließt 4% Dividende

Über 37.000 Euro hat die regenerative Stromproduktion im Jahr 2012 an Gewinn erwirtschaftet. Für die weit über 300 Mitglieder der eegon-Eifel Energiegenossenschaft entspricht das einer Dividende von vier Prozent.

Viele interessierte Mitglieder waren zur 5. ordentlichen Generalversammlung gekommen, um sich über die Geschäftstätigkeit des abgelaufenen Jahres 2012 zu informieren.

13 Photovoltaikanlagen wurden seit der Gründung im Jahr 2009 realisiert- zuletzt die auf dem Dach des Veranstaltungsortes, der Grund- und Realschule Plus in Jünkerath.

Das Jahr 2012 zeichnet sich gegenüber dem Vorjahr 2011 durch weniger Sonnenstunden aus. Elf Anlagen waren im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 ganzjährig am Netz und lieferten ein Produktionsergebnis von knapp 366 Tausend KWh. Das entspricht einer Vergütung für die Stromproduktion von über 129 TEUR. Durch die regenerative Stromproduktion wurden 238 Tonnen CO2 eingespart. Die Photovoltaik, auf die die eegon ihren Erfolg gründet wird für die Genossenschaft weiter eine große Rolle spielen. Die Themen Wasser- und Windenergie gewinnen jedoch an Bedeutung. Im Portfolio der Energiegenossenschaft befindet sich seit März 2012 eine Investition im Bereich der Windenergie. Es handelt sich dabei um ein Repowering Projekt, das seit Oktober 2012 klimafreundlichen Strom ins Netz eingespeist.

„Die Investition in verschiedene regenerative Erzeugungsformen streut das Risiko und trägt somit zu einem ausgewogenen und gesunden Mix des gesamten Portfolios bei. Die Energiegenossenschaft setzt dabei auf ein Geschäftsmodell, das die Kommunen als Verpächter und/ oder Betreiber von den Anlagen profitieren lässt, die Bürger über die Genossenschaft in die Projekte einbezieht und darüber hinaus einen Energieversorger als starken Partner mit dem notwendigen technischen Know-How beteiligt.“, beschreibt Vorstand Johannes Pinn die Projektarbeit.

Die Bedeutung des Klimaschutzes und die Bewahrung unserer Umwelt im Bewusstsein der Bevölkerung ist gestiegen was auch die Anzahl der Mitglieder eindrucksvoll dokumentiert. Immer mehr Menschen sind bereit sich für die regionale Energieversorgung einzusetzen und in diesen Bereich zu investieren. So konnte die Anzahl der Mitglieder im Jahr 2012 um rund 30% wachsen. Damit ist die Eifel-Energiegenossenschaft eine der mitgliederstärksten Energiegenossenschaften in Rheinland-Pfalz. Die Philosophie „Aus der Region- Für die Region“ wird auch als monetärer Beitrag zur regionalen Wertschöpfung anhand der Geschäftszahlen deutlich. 5 Tausend Euro wurden im Jahr 2012 an Pachten für geeignete Dachflächen und rund 19 Tausend Euro an Darlehenszinsen an regionale Banken gezahlt. Steuern wurden für das regionale Unternehmen in Höhe von 14 Tausend Euro fällig. Nach Abzug aller Aufwendungen bleibt unterm Strich noch die Dividende die an die Mitglieder in der Region fließt. Der Vorschlag eine Dividende von 4% auszuzahlen fand die einstimmige Bestätigung durch die Generalversammlung. „Ein ordentliches Ergebnis für eine Beteiligung ab 500 Euro“, resümieren die anwesenden Mitglieder.

„Der Zuspruch aus der Bevölkerung und das positive Jahresergebnis sind für uns Bestätigung und Antrieb, den eingeschlagenen Weg in Richtung 100% erneuerbar, 100% klimafreundlich und 100% nachhaltig, zukünftig weiter fortzusetzen und auszubauen.“, so Vorstand Volker Pressel.

Die Generalversammlung bestätigt die Vorstände Johannes Pinn und Volker Pressel, sowie die amtierenden Aufsichtsräte Inga Jonas, Vera Leclaire, Rolf Heller, Horst Bertram und Harald Wings im Amt.